Dorfrocker am 04. April 2014

Bericht der Hersfelder Zeitung (hier der ganze Bericht inkl. Bildergalerie)
 
Philippsthal. „Wer von euch ist ein Dorfkind?“, ruft Tobias Thomann in die Menge. Die Arme von fast 800 Menschen schnellen in die Höhe.
Zum zweiten Mal sind die Dorfrocker auf Einladung des Philippsthaler Vereins Kulturwecker zu Gast in der Kreuzberghalle. Und haben im Vergleich zum Vorjahr noch mehr Menschen ins Werratal gelockt.
Kaum haben die drei Brüder aus dem fränkischen Kirchaich, die kurz vorher beim Treffen mit Lesern der Hersfelder Zeitung fast schüchtern wirkten, die Bühne betreten, gehen sie in die Vollen. „Ab geht die Luzi“, singen die drei Brüder mit den karierten Hemden und den Lederhosen – und das Publikum, das zuvor schon von der Philippsthaler Formation Salty Creek in Stimmung gebracht worden war, klatscht sofort begeistert mit.
Einiges aus dem vergangenen Jahr, aber auch Neues haben die Dorfrocker mitgebracht. Neben eigenen Titeln bewegen sich die Stimmungsmacher in den Lederhosen zwischen Neil Diamond, Helene Fischer und Mickie Krause. Alles unterlegt mit hämmernden Schlagzeugbeats, begleitet von Gitarre, Keyboard und E-Bass, aber auch Trompete und Akkordeon.
Für diese Mischung scheinen keine Generationengrenzen zu gelten. Rentner mit ergrauten Schläfen finden sich im Saal. Ganze Gruppen in Dirndl, Lederhose und Holzfällerhemd, Teenies mit Zahnspange und gezücktem Smartphone. Und die Tische, die den Saal zur Bühne hin abgrenzen, sind belagert von Kindergarten- und Grundschulkindern. Sie alle hören die nicht ganz jugendfreie Erklärung für das Single-Dasein des langhaarigen Philipp, bevor zwei junge Frauen im Dirndl auf die Bühne geholt werden und die Chance auf den Titel „Dorfgirl“ haben. Per Applaus stimmt das Publikum ab – und zieht die brünette Anna der blonden Julia vor.
Steigermarsch
„Glück auf“ hat sich die Band an diesem Abend im Kalirevier als Schlachtruf ausgesucht – der Steigermarsch darf da nicht fehlen. Es ist nach Mitternacht, als die letzten Akorde verklungen sind. Vorher spielen die Dorfrocker noch einmal ihr Loblied aufs Landleben und zugleich ihre eigene Hymne: „Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz“. Die meisten Zuhörer im Saal würden das an diesem Abend wohl widerspruchslos unterschreiben.